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Ökumenischer Gottesdienst

Vize-Kirchenpräsidentin Scherf zu Frauenstreik „Maria 2.0“

Ulrike Scherf im Talar

Ulrike Scherf im Talar

Der Frauenstreik "Maria 2.0" und die Folgen: Jetzt auch Thema im ökumenischen Gottesdienst zu Himmelfahrt mit Hessen-Nassaus Stellvetretender Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf. Hat das auch Folgen in der evangelischen Kirche?

Um eine stärkere Rolle der Frauen in der evangelischen und katholischen Kirche hat die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Ulrike Scherf, geworben. „Für uns evangelische Christinnen und Christen ist das Priestertum aller Getauften eine ganz zentrale reformatorische Erkenntnis, die auch Frauen den Zugang zum Pfarramt eröffnet“, sagte sie am Donnerstag (30. Mai) bei einem ökumenischen Gottesdienst zu Himmelfahrt im südhessischen Auerbach (Kreis Bergstraße). „Die Aktion Maria 2.0“ für mehr Gleichberechtigung in der katholischen Kirche zeige, „dass das Thema auch innerkatholisch immer wieder auf die Tagesordnung gesetzt wird“, erklärte sie.

Unterschiede schmerzen weiter

Gleichzeitig trat sie dafür ein, die Ökumene zwischen den christlichen Kirchen trotz aller Unterschiede zu intensivieren. So sei zwischen evangelischer, evangelisch-freikirchlicher und römisch-katholischer Kirche „Vertrauen gewachsen“. Viele Begegnungen und gemeinsame Gottesdienste hätten dazu beigetragen. Dies sei beispielsweise auch in den Vorbereitungen auf den Ökumenischen Kirchentag spürbar, der in zwei Jahren in Frankfurt am Main stattfindet. Angesichts einer langen Geschichte von „Spaltung, Unverständnis und Schuld“ sei dies keineswegs selbstverständlich, auch wenn die Trennung beim Abendmahl weiterhin schmerze, so die Stellvertretende Kirchenpräsidentin weiter.

Viele Stimmen gehören dazu

Scherf erklärte, dass eine stärkere Verbundenheit der Kirchen nicht bedeuten müsse, auch „äußerlich eine Einheit“ zu bilden. „Wir alle gehören zu der einen Kirche Jesu Christi – aber wir leben unseren Glauben unterschiedlich, setzen verschiedene Akzente und sind uns nicht immer einig. Das gilt innerhalb der Konfessionen wie zwischen den Konfessionen“. Gerade die Unterschiede gehörten zu einer „göttlichen Symphonie“. Erst verschiedene Instrumente und Stimmen bildeten das Einzigartige eines Konzertes. Nach Scherf wird „Einklang und Einheit also gerade nicht durch Gleich-Klang und Einheitlichkeit erreicht, sondern durch Verschiedenheit und Vielstimmigkeit.“ Scherf: „In der Verschiedenheit dieser Glaubens-Stimmen kann dann ein großer gemeinsamer Klang entstehen, der Gott lobt.“

 

 

 


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