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Zweiter Bericht über den Nachbarschaftsprozess

In einer Nachbarschaft ist immer viel los – im besten Fall sind es gemeinsame Begegnungen und Geschichten, ein Miteinander und Teilen. Die Kirchengemeinden rund um und mit Dienheim wachsen nach und nach zu einer Nachbarschaft zusammen. Einiges wird sich verändern. Die Kirchenmitglieder werden immer weniger, das Geld wird knapper und es fehlen langfristig viele Pfarrerinnen und Pfarrer. Daher ist es notwendig, den Blick zu weiten und die Arbeiten mit den anderen Gemeinden zusammenzubringen.

In einem ersten Schritt von „ekhn2030“, wie der ganze Fusionsprozess genannt wird und über den wir hier im Gemeindebrief auch schon berichteten, kommen die einzelnen Gemeinden zusammen, um sich kennenzulernen. Konkret sind das folgende Gemeinden, die zu einer Nachbarschaft zusammenwachsen sollen: Dienheim mit Ludwigshöhe, Oppenheim, Guntersblum, Uelversheim-Eimsheim, Dolgesheim-Weinolsheim, Undenheim-Friesenheim und Hahnheim-Selzen-Köngernheim.

Einerseits treffen sich die Pfarrerinnen und Pfarrern dieser Gemeinden regelmäßig mit einigen weiteren Hauptamtlichen, andererseits Teile der Kirchenvorstände, unter der Leitung von Christine Peter und Pfarrer Thomas Schwöbel vom Dekanatssynodalvorstand.

Mittlerweile haben wir alle Kirchen und Gemeindehäuser besucht und erste gemeinsame Schritte überlegt. Sie können sich vorstellen, dass das Ganze aber gar nicht so einfach ist, denn natürlich haben alle Gemeinden unterschiedliche Nöte und Bedürfnisse. Gleichzeitig ist klar, dass es zu großen Einsparungen kommen wird und am Ende vielleicht nur noch vier Pfarrerinnen und Pfarrer für die oben genannten Gemeinden zuständig sein werden.

Das alles ist eine große Aufgabe, bei der wir Ihre Unterstützung brauchen. Wir werden langfristig nicht mehr in jeder Gemeinde alle Angebote anbieten können, sondern die Angebote teilweise mit anderen Nachbargemeinden bündeln. Es wird nur funktionieren, wenn wir ein Miteinander und ein Teilen leben, wenn wir gemeinsame Begegnungen und Geschichten erfahren und erleben. Wer weiß, vielleicht gibt es ja in der Nachbarschaft etwas ganz Neues zu entdecken.

Wir werden über diesen Prozess weiter berichten.

Ihr Pfarrer Simon Ahäuser

Damit wir als Kirche mit leichtem Gepäck unterwegs sind

Reformprozess ekhn2030 ist im Dekanat gestartet

"Lassen Sie uns den Aufbruch wagen. Kirche hat sich in ihrer Geschichte immer wieder auf den Weg gemacht!" Mit diesem Appell, Veränderung zu wagen, damit Kirche auch noch im Jahr 2060 für die Menschen da ist, wandte sich Dekan Olliver Zobel auf den ersten Treffen der fünf Nachbarschaftsgruppen des Evangelischen Dekanats Ingelheim-Oppenheim an die Vertreter*innen der insgesamt 41 Gemeinden des Dekanats.

Ob nun in Schwabsburg, Dienheim, Ingelheim, Bingen oder Essenheim – überall waren die Gemeindesäle gut gefüllt mit Menschen, die mehr darüber erfahren wollten, was der Reformprozess ekhn2030 für ihre Gemeinde bedeutet. Dekan Olliver Zobel und der Vorsitzende des Dekanatssynodalvorstandes, Helmut Lohkamp, erläuterten deshalb nicht nur die Hintergründe und den Zeitplan für ekhn2030, sie richteten auch den Blick auf die Vision dieses Reformprozesses, an dessen Ende eine "Kirche, die mit leichtem Gepäck unterwegs ist" stehen soll. Um dies zu erreichen, werden sich Vertreter*innen der Gemeinden noch so manches Mal in den kommenden Jahren in den vom Dekanatssynodalvorstand vorgeschlagenen, aber noch vorläufigen Nachbarschaftsgruppen treffen.

Die ersten Zusammenkünfte werden nun dem Kennenlernen dienen, damit ein "Wir"-Gefühl wachsen kann. Schließlich soll das Gepäck von den Gemeinden zukünftig gemeinsam getragen werden. Es gilt, eine gemeinsame Vision zu entwickeln und im Team Entscheidungen zu treffen, z. B. im Hinblick auf die Grenzen der Nachbarschaftsräume, in Bezug auf zentrale Gemeindebüros, die Gebäude der Gemeinden oder die Seelsorgebezirke.

Der Zeitrahmen erstreckt sich über fünf Jahre: bis Ende 2022 müssen die Dekanatsgrenzen geklärt sein, um auf dieser Basis Ende 2023 dann die Nachbarschaften festzulegen. Im Jahr darauf, 2024, wird es um die Verteilung der hauptamtlichen Mitarbeitenden in die Nachbarschaften gehen und schließlich müssen Entscheidungen über die Verteilung der Dienste im Verkündigungsteam und den Gebäudebestand bis Ende 2026 gefällt werden. Ziel ist es, dass bis dahin eine Leitungsstruktur für die Nachbarschaften entsteht und die Kirchengemeinden sich in den Nachbarschaften in zwei bis drei Untergruppen verbinden.

Ein schwieriger Weg, der aber auch die Chance eröffnet, Neues zu entwickeln, innovativ zu werden. Und so legte Dekan Zobel am Ende jeder dieser ersten Nachbarschaftsgruppentreffen den Teilnehmenden den Wunsch ans Herz: "Diskutieren Sie. Gehen Sie offen in diesen Prozess rein. Damit wir mit leichterem Gepäck unterwegs sein können. Gott als guter Hirte ist immer mit auf unserem Weg."

Link-Tipps

  • Themenspecial „ekhn2030“ auf der Dekanatswebsite: ekhn.link/beYqL
  • Dekanatsnewsletter mit monatlichem „Update“: ekhn.link/4vlWd
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