Interview in VRM-Mediengruppe
Präses Pfeiffer: Reformen mit Hoffnung angehen
Die neue Präses der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Birgit Pfeiffer, hat die Umsetzung des Reformprozesses „ekhn2030“ als das dringlichste Vorhaben in der hessen-nassauischen Kirche bezeichnet. Ihr sei es wichtig, „den Zukunftsprozess ‚ekhn2030‘ gut zu gestalten, der unweigerlich auch ein schmerzhafter Sparprozesse sein wird“, sagte sie am Donnerstag (2. Juni) im Interview mit dem Chefredakteur der Zeitungsgruppe VRM, Friedrich Rooeingh. Diesen Prozess „gut zu kommunizieren, Partizipation zu ermöglichen und gemeinsam zu guten Entscheidungen zu kommen, ist die herausragende Aufgabe für die Leitung der Synode“, so Pfeiffer weiter.
Wo die Fastnacht evangelisch ist
Die Kirche solle sich dabei sowohl für ihre Mitglieder als auch für das Gemeinwesen engagieren. „Daran werden sich alle kirchlichen Angebote messen müssen“, so Pfeiffer. Der „unausweichliche Reformprozess in allen Gliederungen unserer Kirche“ solle zugleich nicht „verzagt“, sondern mit Hoffnung angegangen werden. Als Mainzerin wurde Pfeiffer natürlich auch zu ihrer protestantischen Sicht auf Fastnacht befragt: Pfeiffer: „Fastnacht in Mainz ist politisch-literarisch geprägt - auf einem hohen sprachlichen Niveau. Sie ist integrativ, das heißt sie bringt Menschen zusammen und schließt niemanden aus. In diesem Sinne ist sie fast schon evangelisch.“
Hintergrund Synode
Mit der promovierten Medizinerin Birgit Pfeiffer (61) steht seit Mai 2022 erstmals eine Frau an der Spitze der Synode. Gemeinsam mit einem fünfköpfigen Präsidium, dem Kirchensynodalvorstand, leitet sie die Tagungen der Kirchensynode. Das mit einem Parlament vergleichbare Kirchengremium hat aktuell 120 Sitze und ist das „maßgebende Organ“ der EKHN, das beispielsweise den Haushalt beschließt oder die Führungspositionen wählt. Pfeiffer war zuletzt 18 Jahre Präses der Mainzer Dekanatssynode.